Für jede Sparte des Reitens wird ein durchlässiges, gehorsames und rittiges Pferd benötigt. Durch die Dressur wird das Pferd in seinen natürlichen Veranlagungen geschult und verfeinert. Die Muskulatur soll aufgebaut und und das Pferd gymnastiziert werden. Ziel ist die Sensibilisierung des Pferdes zur Erhöhung von Kraft, Beweglichkeit und Durchlässigkeit. So hat ein ausgebildetes Pferd keine Mühe das Gewicht des Reiters zu tragen und kann in den jeweiligen Disziplinen im Gleichgewicht bleiben.
Die dressurmäßige Ausbildung beruht auf verschiedenen Faktoren :
- Der Takt: Die Reinheit der Gänge und das räumliche Gleichmaß der Tritte sorgen für den eigenen Takt des jeweiligen Pferdes.
- Die Losgelassenheit: Ein schwingender Rücken und ein nach vorn gedehnter Hals sowie der entspannt getragene Schweif unter Abkauen und Übertreten der Hinterhand weisen auf ein losgelassenes Pferd hin.
- Die Anlehnung: Hierunter versteht man die Verbindung von Hinterhand, Rücken, Reiterhand und dem Pferdemaul. Das Pferd soll an das Gebiss herantreten. Eine flexible und gefühlvolle Reiterhand werden hierfür benötigt.
- Der Schwung: Schwung kann nur im Trab und im Galopp entwickelt werden, da diese Gangarten über eine Schwebephase verfügen. Der Schwung eines Pferdes liegt nur zum Teil in der Veranlagung. Er kann durch Training deutlich verbessert werden. Durch energisches Abfußen der Hinterhand und die Vorwärtstendenz sorgen für ein vermehrtes Untertreten der Hinterhand unter den Schwerpunkt des Pferdes.
- Die Geraderichtung: Hierunter versteht man, dass die Hinterhand in die Spur der Vorhand fußt. Geraderichtung hat nichts mit geradeaus reiten zu tun. Sie verlangt vielmehr den oben beschrieben Zustand, sowohl in der Stellung und Biegung wie beim Geradeausreiten. Das Pferd soll gleichmäßig Last aufnehmen.
Die Dressur ist natürlich auch eine Turnierdisziplin. Das Pferd und der Reiter bekommen Noten von 0 bis 10 entweder für eine gesamte Aufgabe oder es gibt eine Gesamtnote, die sich aus der Summe der einzelnen Lektionen ergibt. Die Prüfungen werden in einem Dressurviereck geritten (20 x 40 m oder 20 x 60 m). Je nachdem wie es die Aufgabe verlangt, wird sie einzeln oder mit max. vier Reitern geritten. Die Reihenfolge ist vorgegeben und nur in einer Kür selbst zu gestalten. Bewertet werden Sitz und Einwirkung des Reiters sowie Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung und die Ausführung der einzelnen Lektionen.
Das Dressurreiten stammt ursprünglich aus der Militärreiterei. Das Pferd musste gut bemuskelt und gehorsam sein, um die Offiziere durch Ihre Schlachten zu tragen. Daraus entwickelte sich schließlich eine zunehmende Verfeinerung und Festlegung der Reitweise. Berühmte Reiter entwickelten Reitlehren, sie entwarfen Bahnfiguren und Lektionen, welche schön anzusehen waren und gleichzeitig das Pferd trainierten.
Deutschland ist seit Jahrzehnten auch aufgrund seiner Erfolge in der Pferdezucht dominierend im Dressursport. Es ist mit die erfolgreichste Sportart, in der deutsche Sportler international antreten.
Die Dressurarbeit in unserem Verein beginnt mit der Kinder- und Jugendarbeit in unseren verschiedenen Ställen. Das Ponyreiten und der Schulbetrieb unter Leitung von Ausbildern stellt hierbei die ersten Weichen.
Für Reiter mit privaten Pferden setzt sich der Verein vielfach über Lehrgänge und Fortbildungen ein. Im Dressursport verfügt der Verein über Mitglieder, die auf Landesebene Erfolge von E- Dressur bis S- Dressur vorweisen können.