Auch Menschen ohne Beziehungen zu Pferden wählen gern ein Pferdegespann, um im Plan- oder Gesellschaftswagen die Natur, die man mit dem PKW nicht durchqueren darf, für sich zu erschließen.
Neustadt versteht sich als Ferienort an der Ostseeküste, für den dieser Trend sicherlich auch gilt, nur kümmert sich bisher niemand um die Förderung dieser Möglichkeit des Freizeitangebotes, nicht einmal der örtliche Reit- und Fahrverein.
Es gibt in der Umgebung von Neustadt zwar bereits diverse Gespannfahrer, die jedoch im Reit- und Fahrverein Neustadt keine Betreuung finden. Falls diese sich überhaupt irgendwo angeschlossen haben, so sind sie Mitglied in der „Fahrergemeinschaft Schleswig-Holstein- Hamburg e.V.“, die sich aber nicht ausreichend regional engagiert.
Will man die Chancen des Freizeitangebotes „Gespannfahren“ im Raum Neustadt nutzen und fördern, so müsste man einerseits die Gespannfahrer und die Interessierten ansprechen und zusammenführen. Diesen müsste dann Ausbildung und Förderung angeboten werden.
Das Gespannfahren ist, anders als das Reiten, auch auf der Straße gut möglich und attraktiv, sofern es entsprechende Plätze und Strecken gibt, die nicht, oder zumindest nur wenig von Kraftfahrzeugen frequentiert sind. Die Umgebung von Neustadt und die Lage am Meer ist durchaus sehr attraktiv, nur leider herrscht auf allen Straßen und Wegen, auf denen man mit der Kutsche fahren darf, auch reger Kraftfahrzeugverkehr.
In den Fremdenverkehrsgebieten, in denen das Gespannfahren gefördert wird, sind in der Regel die Verkehrsschilder „ Durchfahrt verboten“ gegen die Schilder „Durchfahrt für Motorfahrzeuge verboten“ ausgetauscht. Dort darf also mit dem Gespann gefahren werden, ohne ständig PKWs oder LKWs zu begegnen. Weiter gestaltet man Reitwege breiter, um dort auch fahren zu können. Dieses wäre ein Ansatz auch für die Region Neustadt. Die eine oder andere Möglichkeit, direkt ans Meer fahren zu können, wäre für ein „Ferienort am Meer“ sicher auch dringend nötig.
Ohne die Mitwirkung der Stadt Neustadt und der umliegenden Gemeinden dürfte daher also gar nichts gehen.
Die Fahrt durch die Umgebung mit einem Pferdegespann ist aber nur dann entspannend und ungefährlich, wenn die Pferde eine gute Ausbildung genossen haben und gut trainiert sind.
Ein weiteres Problem stellt sich für den Gespannfahrer, wenn es nötig wird, das Gespann aufladen und transportieren zu müssen. Hier bedarf es nämlich sowohl einer Transportmöglichkeit für die Pferde als auch für die Kutsche. Daran scheitert es oft, und so bleibt der Aktionsradius des Gespannfahrers zuweilen sehr begrenzt. Dies ist auch ein Ansatzpunkt, an dem der Reit- und Fahrverein Hilfestellung bieten und organisieren könnte.
Die Schaffung der hier aufgezeigten Voraussetzung wäre die erste große Aufgabe einer erfolgreichen Fahrsportsparte des Reit- und Fahrvereins Neustadt. Es ist nicht damit getan, eine Sparte zu gründen, und einen Verantwortlichen zu bestimmen. Ohne die Zusage der Stadt Neustadt und der umliegenden Gemeinden und ohne die Zusage des Vereins auch etwas zu investieren, wird daraus nichts werden.
Die Klärung mit der Stadt und den Gemeinden durch den Vorstand unseres Vereins und dann die Suche nach einen Team, das sich um die Details kümmert, könnten die ersten Schritte sein.